Ausstattung

Das alles gehört zum Üben...

Für Feuerwehrangehörige kommen bei einem Einsatz immer zwei Faktoren zusammen: physische und psychische Belastung. Ziel der Ausbildung ist es daher, die Feuerwehrleute auf ihre Aufgabe optimal vorzubereiten; und dies unter möglichst realen Bedingungen. Neben guten Ausbildern ist hierfür eine Menge Technik notwendig. Rund 40 Feuerwehrfahrzeuge verschiedenster Arten stehen zur Verfügung.

Hochmodern ausgestattete Lernräumen und eine Reihe von Fachräumen bieten auch beste Voraussetzungen für die theoretische Ausbildung. Medienoptimierte Planübungsräume dienen der Taktikschulung. Ein spezielle Simulationssoftware für Führungskräfte sorgt im so genannten „Interlab“ für eine realistische Umgebung.

Im Gefahrstoff- und Strahlenschutzlabor wird hautnah das Gefühl für Gefahren, Messgeräte und Schutzkleidung vermittelt.

Die stützenfreie Nutzfläche von 1.600 qm bietet bis zu vier Gruppen gleichzeitig Übungsmöglichkeiten. Auf verschiedenen Höhen sind Übungsbalkone angebracht, die den Einsatz von tragbaren Leitern bis zu 15 Metern Höhe und das Verlegen von Angriffsleitungen erlaubt. Auch der Treppenraum sowie der Personenaufzug mit transparentem Fahrschacht können für Ausbildungszwecke genutzt werden. Die Nachbildungen von Kellerräumen eines typischen Wohngebäudes sowie ein Hausanschlussraum für Gas, Wasser und Strom, ein Heizöllagerraum und ein Heizraum stehen für die unterschiedlichen Einsatzübungen zur Verfügung. Das Feuerwehr-Übungshaus ist die wohl eindrucksvollste Anlage, da sie die praktische "Ausbildung am Feuer" ermöglicht.

Die umweltgerechte, gasbetriebene Technik und der Rauch aus nichttoxischen, unbedenklichen Spezialfluiden schaffen in den zahlreichen, unterschiedlich ausgestatteten Räumen ungewöhnlich realistische Szenarien für die Brandbekämpfung. Die rechnergesteuerte und monitorüberwachte Übungsanlage lässt die dynamische Veränderung der Übungslagen zu. So kann aus einem Fritteusenbrand ohne weiteres ein Küchenbrand entstehen. Sogar der gefürchtete "Flash-over" (Rauchdurchzündung) kann dargestellt werden.

300 Meter zweigleisige Schienenstrecke mit Waggons sind für bahnspezifische Einsatzlagen mit ihren besonderen Gefahren vorhanden, wie die Darstellung von Bränden, Gefahrgutaustritten aus Kesselwagen, Personen unter Schienenfahrzeugen usw. Zu diesem Bereich gehören auch ein Bahnsteig, ein Güterverladebereich und ein landwirtschaftliches Lagerhaus.

Technische Hilfeleistungen bei Verkehrsunfällen sind auf der speziellen Übungsfläche "Metallbearbeitung" möglich. Angeschlossen ist eine Fläche, die als zweispurige Straße mit Straßenbahnschienen und -haltestelle sowie mit Oberleitung ausgestattet ist.
Auf der Übungsfläche "Holzbearbeitung" können u.a. das Abstützen und Sichern bei Hochbauunfällen geübt werden. Die Fläche ist insgesamt als typische Baustelle ausgestaltet. Hydraulisch bewegliche Decken- und Wandelemente erlauben die Darstellung wirklichkeitsnaher Einsatzlagen.

Soll die Freisetzung von Gefahrstoffen oder von kontaminiertem Löschwasser nach einem Brand dargestellt werden, steht ein nachgebildetes landwirtschaftliches Lagerhaus zur Verfügung, in dem beispielsweise Düngemittel, Insektenbekämpfungs- und Pflanzenschutzmittel gelagert sind. Die Einsatzlage kann durch Nebel sowie optische und akustische Effekte verstärkt werden. Ebenfalls zur realistischen Darstellung von Übungslagen dienen das Fass- und das Gasflaschenlager. Ein Silo erlaubt Rettungsübungen mit Verschütteten, aber auch die Darstellung von Silobränden.
Zur praxisnahen Darstellung von Gefahrgutunfällen dient ein Tankwagen, mit dem Unfälle mit Chemikalien, brennbaren Flüssigkeiten oder das Abdichten von Leckagen geübt werden. Darüber hinaus lassen sich an einem nachgebauten chemischen Betrieb unterschiedliche Einsatzlagen darstellen. Die Übungsobjekte "Rohrleitungsgraben" und "Rohrleitungsbrücke" dienen der Darstellung von Leckagen, z.B.in chemischen Betrieben.

Auch die Ausbreitung von Gefahrstoffen in einem Straßengraben kann anhand einer Übungskanalisation dargestellt werden.
Ein Übungsteich bietet die Möglichkeit, das Einsetzen von Ölsperren, den Umgang mit Ölaufnahmegeräten und den Einsatz von Schlauchbooten zu üben. Ebenso lassen sich Sandsackbarrieren errichten oder Fahrzeuge bergen. Die Wassertiefe von fünf Metern erlaubt darüber hinaus die Aus- und Fortbildung von Feuerwehrtauchern mit Arbeitsgeräten wie z.B. Unterwasser-Schweißgeräten.
Das Anschlagen und Ziehen von Lasten bis zur Belastungsgrenze mittels der Seilwinde am Rüstwagen und mit Mehrzweckzügen sind Übungssituationen für die Zugdemonstrationsanlage. Die unterschiedlichen Bodenbeläge veranschaulichen den Einfluss der Bodenhaftung.
Eine Tiefbaugrube zur realitätsnahen Übung bei Tiefbauunfällen vervollständigen die wegweisende Übungsanlage der Landesfeuerwehrschule.

Störungsfrei auf gleicher Welle

Eine besondere Verantwortung erhielt die LFS 1975 per Staatsvertrag von allen Bundesländern übertragen: den Betrieb der "Prüfstelle für drahtlose Fernmeldegeräte".Damit hat sie den Auftrag, mit modernen Messgeräten die Neuentwicklungen der Fernmeldeindustrie auf ihre Übereinstimmung mit den "Technischen Richtlinien für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben" zu überprüfen und die Zulassung für den bundesweiten Einsatz zu erteilen. So verfügen die Träger des Brand- und Katastrophenschutzes und der Rettungsdienste mit dieser Zentralprüfstelle für Funkgeräte über eine unabhängige Einrichtung zur Qualitätskontrolle von Neuentwicklungen und zur Qualitätssicherung.